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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 28

1909 - Leipzig : Hirt
28 Ii. Frankreich als Kaiserreich. an Frankreich verloren; Napoleon bildete daraus die sogenannten Jllyrischen Provinzen. Salzburg wurde an Bayern, Westgalizien an das Großherzogtum Warschau abgetreten. Österreich hytte seinen Anteil am Meere und seine natürlichen Grenzen eingebüßt. ^Jn diesen Krieg fällt der heldenmütige Aufstand der Tiroler unter Andreas Hofer. Die allzeit treu österreichische Grafschaft Tirol war von Napoleon Österreich genommen und Bayern gegeben worden. Die bayrische Regierung machte sich durch viele Änderungen mißliebig. Führer des Aufstandes war Andreas Hofer, Besitzer des Wirtshauses Am Sand zu St. Leonhard im Passeiertal. Er war mit einigen Landsleuten in Wien gewesen, wo ihnen ein Plan zum Aufstande Tirols vorgelegt wurde, ,den sie dann mündlicb überall in Tirol bekannt machten. Hofer rief kjem Tal am bestimmten Tage zum Aufstand auf, griff die abziehenden Bayern an und nahm viele gefangen. Mit französischer Hilfe besetzten die Bayern Tirol wieder, wurden aber durch die Schlacht am Jselberge gezwungen, das Land zu verlassen. Die Niederlage bei Wagram zwang Österreich zum Friedensschlüsse. Tirol mußte es in den Händen der Bayern, der Verbündeten Napoleons, lassen. Kaiser Franz forderte nun selbst die Tiroler zur Unterwerfung unter Bayern auf. Hofer gehorchte. Als ihm aber falsche Nachrichten von dem Herannahen eines österreichischen Heeres zukamen, erhob er noch einmal die Fahne des Aufstandes, doch unterlagen die treuen Tiroler der bayrischen und französischen Übermacht. Andreas Hofer floh mit Weib und Kind in eine Sennhütte, weil er Tirol nicht verlassen wollte. Zwei Monate hielt er sich dort verborgen, bis er von einem übelwollenden Landsmanne den Franzosen verraten wurde. Er wurde nach Mantua gebracht, vor ein Kriegsgericht gestellt und erschossen. Mit unverbundenen Augen sah er der tödlichen Kugel entgegen; erst der dreizehnte Schuß machte seinem Leben ein Ende. Seine Leiche wurde in der Hofkirche zu Innsbruck beigesetzt. Hofers Tod besingt das überall bekannte Lied von Mosen: „Zu Mantua in Banden der treue £}ofer war." Ähnlich dem Auftreten Hofers ist das des preußischen Majors Ferdinand von Schill. In Sachsen, in der Nähe von Dresden gebürtig, war er in preußische Dienste getreten, war bei Auerstädt verwundet worden und hatte nach seiner Genesung die Erlaubnis bekommen, eine Freischar zu bilden. Mit dieser führte er den sogenannten kleinen Krieg mit Erfolg und Geschick in der Umgegend von Stralsund, als diese Festung von den Franzosen belagert wurde. Zum Lohn für seine Dienste wurde er nach dem Frieden von Tilsit zum Befehlshaber des Leibhusarenregiments in Berlin ernannt.

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. uncounted

1907 - Leipzig : Hirt
Rh Einbunn .cltlienbuf. Fra femmgen Kfrstent^hremberg \s.furstmt.isenjjurg B r. Her z //t. Brcciai.icjweig L. Fr Stent. Zipp e D.o.deutsch er Orclerv ' Rjvrstent. Heu F. Trstentj*iilda/ Sch.trstent.scjararzi H.k .zileessen-Cussel Sm.schsische Herzogt' Wldk .Frstent. Waldeck. Hirts Hin totischerkazlenatlas

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 21

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Feldzug vom Jahr 1796. I 7381. 21 5. Nun schlo er Mantua ein. Vier Heere bot Osterreich nacheinander auf, die wichtige Festung zu entsetzen: er schlug sie alle. Bei Arcole ging der Kampf wieder um eine Brcke; auf dem Damme des Bergstroms, der hier in den Mincio mndet, eilte Bonaparte mit der Fahne in der Hand den Seinen voran; ein Adjutant fiel an seiner Seite; er selbst strzte und glitt die Bschung hinunter; mit Mhe rettete ihn sein Freund Marmont aus dem Getmmel. Whrend der langen Belagerung zwang er eine Anzahl italienischer Fürsten, die mit Osterreich im Bunde standen, auch den Papst, zum Frieden; viele Millionen Brandschatzungsgelder und unschtzbare Kunst--werke, die er ihnen abnahm, sandte er nach Paris, während seine Soldaten reiche Beute machten. Endlich fiel Mantua. Aber von den beiden andern Feldherrn der Republik, Iourdan und Moreau, war kein Beistand zu hoffen: Erzherzog Karl hatte sie der den Rhein zurckgetrieben (Hermann und Dorothea, Vi. Buch). Bonaparte mute den Vorsto ins innere sterreich allein unternehmen. Schon stand er bei Klagenfurt in Krnten. Aber hinter ihm grollte das geplnderte Italien und das kaisertreue Tirol; das Ruhe-bedrfnis Frankreichs war ihm wohl bekannt. So bot er dem Erzherzog den Frieden an, der nach langwierigen Verhandlungen zu Campo Formio in Friaul zustande kam. 6. Die altersschwache Republik Venedig zahlte die Zeche. Venetien mit der Hauptstadt, Istrien und Dalmatien kamen an sterreich, die Ionischen Inseln sowie die sterreichischen Niederlande an Frankreich. Das Gebiet westwrts der Etsch bildete nebst den Herzogtmern Parma und Modena und mit einigen ppstlichen Landschaften die Zisalpi-nische, Genua die Ligurische Republik. Ebenso wurde Holland in eine Batavische, die Schweiz in eine Helvetische, der Kirchenstaat in eine Rmische Republik umgewandelt. Der Kaiser zog seine Truppen vom linken Rheinufer zurck, das heimlich Frankreich zugesagt worden war. Auf achtspnnigem Wagen fuhr Bonaparte, Frankreichs neuer Ge-Meter, in Rastatt ein, den Kongre zu erffnen, der die deutschen Fürsten fr ihre Abtretungen im Innern Deutschlands entschdigen sollte. 8. gypten und Marengo. 1. Das alte Reich am Rhein war zerstrt. Frankreich hatte nur noch einen Gegner, seinen alten Erbfeind England. Im Kampf mit englischen Streitkrften hatte Bonaparte seine erste Wunde und seinen ersten Lorbeer davongetragen. Zerstren wir England!" schrieb er jetzt; ist

4. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 256

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
256 Auch auf Österreich blickten sie mit vollem Mißtrauen; es sei schlecht gerüstet und wünsche dennoch Deutschland in einen französischen Krieg zu verwickeln, um dadurch Frankreich an einem Angriff auf Italien zu hindern. Besonders war König Ludwig von Bayern gegen Österreich erbittert und drängte in Berlin auf Abschluß eines Vereins, unabhängig vom Bunde, behufs eines gemeinsamen Systems für ihre militärischen Vorkehrungen. Unter diesen Umständen schien sich dem Minister Grafen Bernltorsf eine weite und erfreuliche Aussicht zu eröffnen. Dem genialsten der preußischen Staatsmänner, Herrn von Motz, der nach langer Mühe das Defizit ans dem Staatshaushalt beseitigt hatte, war es endlich auch gelungen, die durch das Zollgesetz von 1818 ausgestreute Saat zu frischem Wachstum zu bringen; wie schon oben bemerkt, schloß 1828 Hessen-Darmstadt den Zollverein mit Preußen; 1829 folgte der Handelsvertrag mit Bayern und Württemberg, ausgesprochener Maßen zu dem Zwecke, um als Vorbereitung zu einem vollständigen Zollverein zu dienen. Wenn dies gelang, so war kein Zweifel, daß Baden, Kurhessen, Thüringen, Sachsen sehr bald folgen müßten und folgen würden — wie es denn im Verlaufe weniger Jahre wirklich geschah — dann war mit Ausnahme der kleinen Küstenstaaten das ganze außerösterreichische Deutschland zu einem großen, im Innern freien, nach außen geschlossenen Verkehrsgebiet unter preußischer Leitung, unabhängig vom Bundestage, geeinigt. Nun kamen 1830 jene süddeutschen Aufforderungen nach Berlin zu preußischem Schutz für den bedrohten Oberrhein, zu einem gemeinschaftlichen Militärsystem, ebenfalls unabhängig vom Bundestage und dessen ohnmächtiger Kriegsverfaffung und erst recht unabhängig von Österreich und dessen unzuverlässigem Rückhalt. Es ist wahr, die Süddeutschen redeten zunächst nur von Vorkehrungen gegen die augenblickliche Kriegsgefahr. Aber wäre denn eine inhaltlose Chimäre der Gedanke gewesen, den Augenblick zu benutzen und den Schutz gegen die heutige Gefahr nur unter der Bewilligung bleibender Einrichtung des gemeinsamen Kriegswesens zu bewilligen? Der Zollverein gab dazu das Muster; ja seine Konsequenzen führten geradeswegs aus ein solches Ziel hin. Dann hätte sich innerhalb des weitern Bundes mit Österreich und seinen Anhängern ein engerer preußischer Bund gebildet, gegründet auf lebendige nationale Interessen, befähigt zu deren

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 464

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
4g4 ging über den Rhein und die Preußen über die Saale, und er traf sie so unge- schickt postirt, daß er ausrief: „die Preußen sind noch eselhafter als die Oestrei- cher!" Am 16. October schlug Napoleon das eine Heer bei Jena, Davoust das andere bei Auerstädt, wo der alte Herzog von Braunschweig tüdtlich ver- wundet wurde. Die Trümmer des zersprengten Heeres wurden nacheinander gefangen genommen, die stärksten Festungen gingen mehrcntheils ohne einen Schuß über, z. B. Magdeburg, Spandau, Küstrin, Stettin, Erfurt u. s. w. und die schlesischen wurden von den Rheinbundstruppen genommen. In Ber- lin nahm Napoleon den Degen des großen Friedrich, verhöhnte seinen Nach- folger und die Königin Louise und legte dem Lande ungeheure Brandschatzungen aus, während seine Generale und Beamte auf eigene Faust plünd rten. Von Preußen ging der Siegeszug nach Polen; Danzig wurde von dem General Lefebre genommen, und die Franzosen zogen in das jubelnde Warschau ein. Kaiser Alerander schickte seine Heere abermals zu spät; den 8. Febr. 1807 kam es bei Eilau zu einer mörderischen Schlacht, die aber nichts entschied, erst in einer neuen großen Schlacht bei Friedland den 14. Juni erfocht Napoleon wie- der einen vollständigen Sieg. Am 25. Juni kamen Napoleon und Alerander auf dem Niemen zusammen und am 7. Juli machten sie Frieden und Freund- schaft. In diesem Frieden von Tilsit, 0. Juli 1807, bekam Rußland ein Stück von Preußischpolen; das andere Preußischpolen formte Napoleon zu einem Großherzogthum Warschau, das er dem König von Sachsen gab (auch dieser war aus einem Churfürsten König geworden); außerdem verlor Preußen alles Land vom Rhein bis zur Elbe, zahlte einige hundert Millionen, bis zu deren Abtrag die Hauptfestungen in den Händen der Franzosen bleiben sollten, durfte sein Heer nicht über 40,000 Mann bringen, und diesen Frieden, sagte Na- poleon, bewillige er nur aus Rücksicht für den Kaiser Alerander. Aus dem ehemals preußischen Gebiete zwischen Rhein und Elbe, Braunschweig, Han- nover und Hessen machte Napoleon ein Königreich Westphalen und gab es sei- nem jüngsten Bruder Hieronymus.

6. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 140

1910 - Düsseldorf : Bagel
140 Sein Vater hatte allerdings seinerzeit eine Abfindungssumme angenommen. Diese bezog sich aber nach der Anschauung der Schleswig-Holsteiner nur auf die Abtretung der Privatgüter, nicht auf die Thronfolge. Als nun die längst angedrohte Bundesexekution ausgeführt wurde und 12 000 Sachsen und Hannoveraner Holstein besetzten, riefen die Schleswig-Holsteiner allerorten unter dem Jubel ganz Deutschlands den Augusten-burger Herzog Friedrich als ihren Herzog aus. Selbst die holsteinschen Stände und die schleswig-holsteinsche Ritterschaft beteiligten sich an dieser Anerkennung. Preußen und Oesterreich konnten freilich gegen die Thronfolge seines bevorzugten Nebenbuhlers, des Glücksburgers Christian Ix., nichts einwenden, da sie das Londoner Protokoll mitunterzeichnet hatten. Wohl aber konnten sie die Trennung Schleswigs von Holstein verbieten. Und als nun die „Eider“-Dänen den neuen König zwangen, die „Gesamtstaatsverfassung“ zu unterzeichnen, da gab dies Oesterreich und Preußen das Recht, Schleswig durch „Okkupation“ dagegen zu schützen. Ob dabei dies Mitmarschieren den Oesterreichern sehr willkommen war, kann bezweifelt werden. Sie gingen mit, um Preußen nicht allein die Herzogtümer besetzen zu lassen. Für Bismarck aber war dies eine sehr willkommene Gruppierung. Das Ausland überlegte es sich doch doppelt, ob es gegen beide deutsche Großmächte Vorgehen solle. Rußland war dazu durch Preußens Unterstützung (Polen gegenüber) wohlwollend gestimmt. Frankreich war auf England nicht besonders zu sprechen, das seine Politik so gern durch die Arbeit anderer fördern lasse und noch im polnischen Aufstande 1863 das Eingreifen Frankreich gern zugeschoben hätte. Auch konnte Napoleon nicht gut das Nationalitätsprinzip verleugnen. Hatte er doch noch am 10. Dezember 1863 an den Herzog von Augustenburg geschrieben: „Wenn ich für die Unabhängigkeit Italiens gekämpft und wenn ich meine Stimme für die polnische Unabhängigkeit erhoben habe, so kann ich für Deutschland nicht andere Gesinnungen hegen.“ Und England? Es ist beinahe lächerlich, wie es nicht müde wurde, mit Mahnungen und Drohungen, „Dänemark werde in dem Kriege nicht allein stehen“ (Palmerston), Preußen einzuschüchtern und mit Vorschlägen an Frankreich, doch noch einzugreifen, herantrat. Es

7. Erzählungen aus der Geschichte - S. 257

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
Ebenso waren die franzsischen Waffen siegreich am Oberrhein und in Schwaben, wo Erzherzog Karl nicht mehr cornrnandierte. Nachdem noch die Schlacht bei Hohenlinden in Bayern fr die deutschen Waffen unter Erzherzog Johann am 3. Dezember verloren gegangen war, wurde am 9. Februar 1801 der Friede zu Lneville (in Lothringen) abgeschlossen. Die Bestimmungen des Friedens von Campo Formio wurden im Wesentlichen erneuert; Frankreich blieb im Besitz des ganzen linken Rheinufers. Auch England, welches inzwischen Malta erobert und die Franzosen zum Rckzug aus Aegypten genthigt hatte, schlo 1802 zu Amiens Frieden und behielt Malta als wichtige Seestation fr sich; die meisten anderen Eroberungen zur See gab es aber zurck. 8- 145. Kaiser Napoleon I. Seitdem Napoleon Bonaparte erster Confnl geworden war und durch den siegreichen Krieg gegen die zweite Coalition das Ansehen seines Namens noch mehr erhht hatte, trat nach und nach in der franzsischen Republik eine Ordnung der Dinge ein, welche auf die Wiederherstellung der Monarchie hinwies. Der Sieger von Marengo hatte sich schon am 2. August 1802 zum lebenslnglichen Eonsnl erwhlen lassen; und bald nachher, am 18. Mai 1804 wurde er durch einen Senatsbeschlu und eine hierauf an-geordnete Volksabstimmung als Napoleon I. zum Kaiser der Frau-zosen ernannt und die Wrde in seiner Familie erblich erklrt. Papst Pius Vii. mute ihn nach alter Sitte krnen und salben. Die ganze Gewalt lag ausschlielich in des Kaisers Hand; denn die Verfassung, welche er der Form nach bestehen lie, diente ihm nur als Werkzeug zur Durchfhrung seines eigenen Willens, hatte aber im Uebrigen keine Bedeutung mehr fr das Staatsleben. So hatte sich der in sich zurckgezogene Artillerie-Offizier im Laufe vou wenigen Jahren durch seinen ausgezeichneten Geist und vom Glcke in seinem auf die Alleinherrschaft gerichteten Streben untersttzt zum Beherrscher eines ganzen mchtigen Volkes inmitten der fortschreitenden Revolution emporgeschwungen. Mit nicht geringerer Willkr, als im Inneren Frankreichs, verfuhr der Kaiser nach Auen. Die cisalpinische Republik wurde in ein Knigreich Italien umgewandelt, und Napoleon machte sich zum König von Italien. Sein Stiefsohn Eugen Beauhar-nais wurde Viceknig von Italien. Die ligurische Republik nebst Parma und Piaeenza wurden in Frankreich einverleibt und noch verschiedene andere Verfgungen der die kleineren Lnder der nch- Kappes, Erzhl, a. d. Geschichte, 4 Aufl. 17

8. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 42

1901 - Gera : Hofmann
— 42 — Ii bürg, die Bergstadt Freiberg (30), die Meß- und Buchhändlerstadt Leipzig mit dem Reichsgerichte, dem höchsten Gerichte Deutschlands (mit Vororten 455), die Fabrikstädte Zwickau (56) und Chemnitz (207) inmitten des Kohlen- bezirks, Annaberg mit fleißiger Spitzenklöppelei, die Wendenstadt Bautzen? Geschichtliches von Dresden, Leipzig, Bautzen, Pirna, Kesselsdorf, Hochkirchl — Leipzigs Messen, besonders zu Ostern und Michaelis, führen die Kaufleute und Buchhändler aus aller Welt zusammen. Doch sinkt ihre Be- deutung mehr und mehr. Früher hatten sie ihresgleichen nicht in der Welt. Alle Sprachen waren zu hören, alle Trachten zu sehen, alle Erzeugnisse der Natur und Kunst zu kaufen. Drei Wochen dauerte das Gewühl und der Lärm Tag und Nacht, und Millionen wurden umgesetzt. Wohl und Wehe Tausender hing von dem Ausfall der Leipziger Messe ab. 20. Die thüringischen Staaten. a) Das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach (3600 qkm, 340000 Einw.) liegt am Nordabhang des Thüringerwaldes und ein Teil an der Rhön. Flüsse sind: Werra, Hörsel und Ilm. Wo liegt die Residenz Weimar (28), die zweite Heimat der großen Dichter Goethe, Schiller, Herder und Wieland, auch „Ilm-Athen" genannt, das schöne Eisenach (30) mit der Wartburg, das gewerbthätige Apolda (20) und die Universität Jena (21)? Geschichtliches von Goethe und Schiller, vom Sängerkrieg auf der Wartburg, von der heiligen Elisabeth, von Luthers Aufenthalt auf der Wartburg und von Jenal b) Das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha (2000 qkm, 217000 Einw.) liegt am Nord- und Südfuße des Thüringerwaldes in 2 getrennten Herzogtümern. Seine Gewäfser laufen in die Elbe, Weser und den Rhein. Das kleine Land hat fruchtbare Fluren, schöne Wälder und gut geordnete Verwaltung. Wo liegen die freundlichen Residenzen Gotha (35) und Coburg mit der wohlerhaltenen schönen f^efte (20)? Der Flecken Ruhla, halb gothaisch und halb weimarisch, ist durch seine Meerschaumpfeifenköpfe berühmt. o) Das Herzogtum Sachsen-Meiningen (2500 qkm, 251000 Einw.) im Werrathale, umkreist bogenförmig den Südfuß des Franken- und Thü- ringerwaldes. Wo liegen Meiningen (15), Hildburghausen (7), Saal- feld (12) und Sonneberg (13)? Aus Sonneberg werden jährlich wohl für 5 Mill. Mark Spielwaren, Schiefertafeln und Schieferstifte in die weite Welt gesandt. Schon die Kinder helfen bei der Verfertigung dieser Waren. d) Das Herzogtum Sachsen-Altenburg (1300 qkm, 180000 Einw.) an Saale und Pleiße hat einen reichen Bauernstand. Wo liegt Altenburg (37) mit dem Schlosse, aus welchem 1455 Kunz von Kauffungen die Prinzen raubte? e) Die Fürstentümer Schwarzburg-Sondershausen (900 qkm, 78000 Einw.) und Schwarzburg-Rudolstadt (900 qkm, 89000 Einw.) liegen an Hainleite und Kyffhäuser und am Nordabhange des Thüringerwaldes. Beide Fürstentümer bestehen aus einer Ober- und einer Unterherrschaft. Wo liegen Sondershausen (7), Arnstadt (14), Rudolstadt (12), Frankenhausen (6)? Die thüringischen Fürsten haben schöne Schlösser mit Seen, Parks und Wildgehegen im Thüringerwalde. f) Die Fürstentümer Renß ältere Linie (Greiz) (300 qkm, 67000 Einw.) und Renß jüngere Linie (Gera) (800 qkm, 131000 Einw.) liegen nördlich vom Fichtelgebirge im Elster- und Saalegebiete. Wo liegen Greiz (22), das gewerbthätige Gera (45), auch „Klein-Leipzig" genannt, Schleiz (5)? 21. Die übrigen norddeutschen Staaten. a) Das Herzogtum Vraunschweig (3700 qkm, 434000 Einw.), nörd- lich vom Harz zwischen Elbe und Weser, hat prächtige Wälder und srucht-

9. Die Neuzeit - S. 163

1905 - Bamberg : Buchner
163 Die Schlacht bei Ansterlitz, von Napoleon auf den ersten Jahrestag seiner Krnung anberaumt und wohlvorbereitet \ war besonders fr die Russen verlustreich; dieselben verloren 24000 Mann sowie ihre ganze Artillerie und zogen alsbald mit ihrem Kaiser nach Rußland ab. Aber auch Kaiser Franz wagte, obgleich mittlerweile der aus Italien abberufene Erzherzog Karl bis nach Ungarn gekommen war, keine Fortsetzung des Krieges und entschlo sich zu einem demtigenden Besuch bei dem Sieger. 3. Der Frieden. sterreich gab im Frieden zu Preburg (26. Dezember 1805) das 1797 erhaltene Venedig an das Knigreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, seine Besitzungen in Schwaben an die drei sddeutschen Kurfrsten; es erhielt dafr Salzburg, dessen Kurfürst (der ehemalige Groherzog von Toskana und Bruder des fter-reichischen Kaisers) von Bayern mit Wrzburg entschdigt wurde. Bayern gab auch Berg an Frankreich, wurde aber wie Wrttemberg zum Knig-reich erhoben (am 1. Januar 1806). 4. Der Seekrieg mit England. Zur See war Frankreich abermals unglcklich gewesen. Nelson schlug am 21, Oktober 18052 die franzsisch-spanische Flotte bei Trafalgar (unweit Cadix), bezahlte aber den Sieg mit dem Leben. Der Kaperkrieg wurde auf den Weltmeeren fortgesetzt, doch war England nach dem Tode Pitts (1806) zum Frieden geneigter. 5. Napoleonische Vasallen st aaten vom Jahre 1806. a) Die Bourbonen in Neapel erklrte Napoleon wegen Verletzung der Neutralitt fr abgefetzt3 und ernannte seinen lteren Bruder Jofeph zum König von Neapel; b) die Batavifche Republik kam als Knigreich Holland an Napoleons jngeren Bruder Ludwig; c) Kleve und Berg erhielt Napoleons Schwager Joachim M u r a t (als Groherzog); 6) Marschall Berthier erhielt Neuchatel (Neuenburg); auch an andere Marschlle und Staatsmnner wurden kleine Herrfchaften verliehen. Iii. Die Auflsung des Deutschen Reiches, 1806. 1. Am 12. Juli 1806 schlssen die Könige von Bayern und Wrttem- 1 An wenig Stellen war die persnliche berlegenheit des Imperators der das alte legitime Europa so mchtig hervorgetreten wie in der Anlage und Leitung der Schlacht vom 2. Dezember." Husser a. a. O. 2 Vier Tage nach der schimpflichen Kapitulation von Ulm. 3 Noch in Schnbrunn diktierte Napoleon: La dynastie de Naples a cesse de r6gner." Der König von Neapel (Ferdinand Iv.) behauptete sich mit englischer Hilfe in Sizilien.

10. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 68

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 68 — 5. das Fürstentum Reuß ältere Linie, 6. „ „ „ jüngere Linie, 7. „ „ Schwarzburg-Rudolstadt, 8. „ „ „ -Sondershausen. An dem Harz haben Anteil: die preußischen Provinzen Sachsen und Hannover, das Herzogtum Braunschweig und das Her- zogtum Anhalt-Dessau. § 48. 1- Das Großherzogtum Sachseu-Weimar-Ciseuach besteht aus drei größeren und verschiedeneu kleinereu Teilen. Die Hauptstadt ist Weimar an der Ilm. Hier lebten unter dem kunstsinnigen Herzog Karl August gleichzeitig Goethe, Schiller, Herder und Wielaud. Schöne Standbilder erinnern an die großen Dichter; das schönste ist das Doppelstandbild Goethes und Schillers. Die beiden Dichterfürsten ruhen in der Fürstengruft zu Weimar. Am Nordeude des Thüringer Waldes liegt Cisenach mit der Wartburg. Diese war eiust die Residenz der Thüringischen Landgrafen. An der Saale liegt Jena. Universitätsstadt, Schlacht am 14. Ott. 1806. 2. Das Herzogtum Sachseu-Koburg-Gotha besteht aus zwei Gebietsteilen; der größere breitet sich am Nordabhang, der kleinere am Südabhang des Thüringer- waldes aus. Die Hauptstadt- des Landes, Gotha, liegt im nördlichen Teile; sie ist durch ihre Prachtbauten die schönste Stadt Thüringens. Die Residenz Koburg gehört dem südlichen Teile an. 3. Das Herzogtum Tachscu-Meimugeu wird aus einem Hauptteile und vieleu kleineren Teilen gebildet. Das Hauptland zieht sich in einem Bogen an dem Südwestfuß des Thüringerwaldes hin und wird vou der Werra durch- flössen. Die Hauptstadt ist Meiningen an der Werra. Touueberg ist durch seine Spielwarenindustrie weltberühmt. An der Saale liegt Taalfeld, wo 1806 der preußische Prinz Louis Ferdinand fiel. 4. Das Herzogtum Tachsen-Alteuburg umfaßt zwei Teile; der eine liegt an der Pleiße, der andere an der Saale. Das Land ist äußerst fruchtbar. Altenbnrg ist die Hauptstadt. 5. Das Fürstentum Reuß ältere Liuie ist der kleinste deutsche Staat; seine Hauptstadt ist Greiz. 6. In dem Fürstentum Reuß jüngere Liuie ist die Hauptstadt Gera eine wichtige Fabrikstadt für Wollenwaren. 7. und 8. Tie Fürsteutumer Tchwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- burg-Toudershauseu bestehen beide aus Ober- und Unterherrschaft; erftere liegt im Thüringerwald, letztere im Thüringer Hügelland. In Schwarzburg-Rudolstadt ist Rudolstadt au der Saale die Hauptstadt; in der Nähe, in reizender Umgebung, liegt das Schloß Sckwarzburg. Die Hauptstadt vou Schwarzburg-Sonders- hausen ist Sondershausen. § 49. Das Herzogtum Anhalt umfaßt zwei Hauptteile, die durch die Provinz Sachsen getrennt sind. Der größere, östliche breitet sich an der Elbe, Mulde und Saale aus und ist ein Hauptsitz der Rübenzucker- industrie; der kleinere, westliche liegt im Unterharz und hat regen Berg- bau auf Silber und Eisen. Die Hauptstadt ist Dessau an der Mulde. Ein Denkmal erinnert an den Herzog Leopold, „den alten Dessauer". Die größeren Städte des Landes zeichnen sich durch lebhaste Gcwerbtätigkeit aus: Dessau und Kötheu sind wichtig durch ihre Zuckerfabriken, Zerbst durch seine Bierbrauereien. Valleustedt am Unterharz ist der Stammsitz Albrechts des Bären.
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